Cannabis – eine Pflanze mit kulturgeschichtlichem Hintergrund

Haschisch – Kultur, Geschichte und eine überraschende Etymologie
Was ist Haschisch?
Haschisch ist ein traditionelles Cannabisprodukt, das durch das Sammeln und Pressen der Harzdrüsen (Trichome) der Cannabispflanze gewonnen wird. Diese Trichome enthalten besonders hohe Konzentrationen an Cannabinoiden und Terpenen. Das Ergebnis ist eine kompakte, aromatische Masse, die für ihre intensiven Aromen und ihre besondere Wirkung geschätzt wird.
Geschichte und Bedeutung
Die Wurzeln der Haschischproduktion reichen Tausende Jahre zurück – vor allem in Regionen wie Indien, Afghanistan und Marokko. Haschisch war Teil spiritueller Zeremonien, sozialer Rituale und regionaler Handelsgüter.
Besonders bekannt sind etwa die traditionellen Herstellungsverfahren im Rif-Gebirge oder die Handrub-Technik in Indien, bei der frisches Harz von Hand gesammelt wird.
Herstellungsmethoden
Traditionell erfolgt die Gewinnung über feines Sieben oder Handreiben. Moderne Methoden wie Eissiebung (Ice-O-Lator) ermöglichen heute besonders reine Qualitäten. Entscheidend bleibt: Haschisch fängt die Essenz der Cannabispflanze ein – konzentriert, aromatisch und vielseitig.
Ein spannender Sprachursprung
Der Begriff „Haschisch“ stammt aus dem Arabischen und bedeutet zunächst einfach „Gras“ oder „Kraut“.
Im Mittelalter wurde jedoch eine spezielle Verbindung geschaffen:
Eine Gruppe von politischen Attentätern, bekannt als die Nizariten, wurde von ihren Gegnern „ḥašīšiyyūn“ genannt – „Haschischkonsumenten“. Daraus entwickelte sich im europäischen Sprachraum später das Wort „Assassinen“.
Die Legende besagt, dass diese Krieger unter dem Einfluss von Haschisch zu Attentaten motiviert worden seien. Historische Belege dafür gibt es jedoch nicht. Wahrscheinlicher ist, dass der Begriff als politisches Schimpfwort diente.
Trotz dieser spannenden Legenden bleibt festzuhalten: Haschisch hat eine kulturelle und geschichtliche Tiefe, die weit über Mythen hinausgeht.